Das Schloss

Schloss Greifenstein in OberfrankenSchloss Greifenstein thront hoch auf einem Felsen über dem heutigen Markt Heiligenstadt in der fränkischen Schweiz. Wegen seiner hohen Türme und seiner majestätischen Würde nannte man in der Zeit der Romantik das Schloss auch „Klein Neuschwanstein“, was letztlich auch auf den damaligen Besitzer Franz Schenk von Stauffenberg zurückzuführen ist, der ein guter Freund des bayerischen Märchenkönigs Ludwig II. war.

Tor zum SchlosshofDurch ihren markanten weißen Anstrich ist die Burganlage von fast allen hoch gelegenen Aussichtspunkten der Rad- und Wanderregion gut zu sehen. Man erreicht Schloss Greifenstein durch eine über 300 Jahre alte, prächtige Lindenallee und gelangt zu einer Steinbrücke, die die frühere Zugbrücke ersetzt. Sie wird flankiert von zwei steinernen Löwen, von denen der linke das Wappen der Familie Stauffenberg und der rechte das der Freiherrn Groß von Trockau in den Pranken hält.

Langer Gang mit GeweihsammlungWenn sich das schwere alte Holztor im Spitzbogen öffnet, fällt der Blick über den malerischen unteren Burghof durch einen 13 Meter tiefen, gewölbten Torbau in den so genannten Schlosshof, von dem aus die geführte Besichtigungstour startet. Hier findet sich auch der 92 Meter tiefe Brunnen, den Mainzer Bergleute 1691 in den Fels getrieben haben. Man besichtigt im Erdgeschoß die weltberühmte Waffensammlung und die Schlosskapelle. Über eine enge, steinerne Wendeltreppe erreicht man das obere Stockwerk. Hier sind antike Schränke und Truhen, reiche Schnitzereien und Kunstgegenstände aus alter Zeit zu sehen, sowie der Ahnensaal mit seinem Fußboden, in den in kunstvoller Holzarbeit das gevierteilte Wappen des Hochstifts Bamberg und der Schenken von Stauffenberg eingelegt ist. Über die Landesgrenzen hinaus bekannt und berühmt ist auch die stattliche Trophäensammlung mit geschnitzten Holzköpfen aus dem Barock, denen Hans-Max Freiherr von und zu Aufseß ein zum Schmunzeln anregendes Buch gewidmet hat.

WaffenkammerDie zu besichtigenden Räumlichkeiten des Schlosses sind größtenteils in einem Zustand belassen, so wie sie über die Jahrhunderte bewohnt wurden und heute noch werden.

Schloss Greifenstein will kein Museum im heute gebräuchlichen Verständnis sein, sondern ist Zeuge fast 1000-jähriger gelebter Geschichte in einem Teil der Fränkischen Schweiz, deren landschaftlich romantischen Charakter die Burganlage bis heute widerspiegelt.