Schloss Greifenstein – Geschichte

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BurghofDiese Inschrift befindet sich über dem Portal der katholischen Schlosskapelle, die dem hl. Sebastian geweiht ist. Übersetzt bedeutet sie: „Die Kraft geht von Gott aus und heilt Alle.“ (Lukas 6,19)

Als Chronostichon gelesen, ergibt sich daraus das Weihedatum der Schloss- kapelle, der 5.7.1691. Seit 1691  befindet sich Schloss Greifenstein im Besitz der heute gräflichen Familie der Schenken von Stauffenberg.

Schlosskapelle1172 taucht der Name der Burg erstmalig mit Eberhardus Custos de Grifenstin in den Urkunden auf. Er stammte aus dem Geschlecht der Schlüsselberger, dem damals mächtigsten Adelsgeschlecht in der fränkischen Schweiz. Etwa 100 Jahre später erwarben die Herren von Streitberg die Burg. Im Bauernkrieg (1525) wurde der „Greifenstein“ zerstört und geplündert. In den folgenden Jahrzehnten verfiel die Anlage und wurde zu einer heruntergekommenen Halbruine.

Fürstbischof Marquard Sebastian Schenk von StauffenbergAls die Streitberger ausstarben, fiel das damals evangelische Lehen an das Hochstift Bamberg zurück. Fürstbischof Marquard Sebastian Schenk von Stauffenberg (1644–93), ein Mann mit scharfem Verstand und wirtschaftlichem Geschick, hatte sich um das Hochstift und seine schwer verschuldeten Ländereien in Kärnten sehr verdient gemacht und erhielt dafür Greifenstein als Rittermannlehen mit dem Recht auf Übertragung an seine männlichen Blutsverwandten. Er ließ den Renaissancebau durch Leonhardt Dientzenhofer in ein barockes Jagdschloss umbauen. Die barockisierten Türme wurden später aber mehrfach verändert. Mit der Säkularisation des Hochstifts Bamberg kam auch das Ende der Lehensverhältnisse und Greifenstein ging in das freie Eigentum der Schenken von Stauffenberg über, die es bis heute bewohnen.